Mein Kind wird Fussballstar. Nicht.

Ich habe mir immer Jungs gewünscht, echt. Und ich habe sie auch bekommen und bin total glücklich drüber. Was ich aber dabei nicht bedacht habe ist dass natürlich auch jungstypische Hobbies auf mich zukommen werden - wie eben in diesem Fall das Fußballspielen. 



Im Kindergarten scheint das DER Sport schlechthin zu sein: der beste Freund spielt im Verein und der Freund vom besten Freund und da wollte Kind 1.0 natürlich auch hin. 
Und weil wir liebende Eltern sind wird dem Kind natürlich jeder Wunsch erfüllt.
Also gingen wir erstmal Fußballschnuppern - Begeisterung pur beim Junior! Klar: es gab schon den einen oder anderen Schwächemoment ("Papa, ich glaube ich werde ohnmächtig...") aber die Liebe zum Sport war entflammt. Dachten wir. 

Also haben wir den Junior im Verein eingeschrieben. Schienbeinschoner, Fußballschuhe und diese komischen Stutzen wurden bestellt und so zogen wir in die Schlacht. Ich hatte mir das so nett vorgestellt: ein paar Jungs spielen einmal die Woche ein wenig Ball und wenn sie ein bisschen die Regeln beherrschen (also nach frühestens 6 Monaten) gibt es dann mal ein Freundschaftsspiel. Da fing es dann schon an: meine Ideen vs. Realität... Zwei Mal die Woche Training und jedes Wochenende ein Match. Teilweise mit "Treffpunkt um 8:15 in *Ort am Arsch der Welt*".
Kennen die denn meinen Lebensrythmus nicht? 8:15 ist fast noch "mitten in der Nacht" und wenn ich Glück habe sind auch die Kids am Wochenende brave Langschläfer...
Aber nicht nur das: Kind 1.0 zeigte auch bei Training eher Ambitionen zum Pokemon suchen oder andere Kinder anpöbeln als wirklich am Spiel teilzunehmen. Wenn die anderen Richtung Tor liefen lag er träumend im Gras oder er ließ ungeniert die Hose herunter und und winkte mit dem nackten Hintern Richtung Tribüne. Ist so passiert - echt.
Dass ich den Sportplatz danach lieber unterirdisch verlassen hätte brauche ich nicht weiter zu erwähnen, oder?
Nachdem wir ihn nach diesem Auftritt mit sämtlichen Sanktionen belegt hatten war es Zeit mal über seine Karriere zu sprechen. Irgendwie hatte ich nämlich das Gefühl dass wir die Hoffnung auf einen zweiten David Beckham aufgeben mussten und so war es dann auch. Kind 1.0 teilte mir mit dass das Pro für das Fussballspielen eigentlich nur sei dass oben erwähnte Freunde auch dort spielten und das Contra: es mache einfach keinen Spass. Was soll man da noch sagen? 
Ich bin selbst ein Mensch der auf Druck immer mit starkem Widerwillen reagiert und so war die Entscheidung klar: die Fußballsachen werden weggepackt und wir werden nach einer neuen Sportart Ausschau halten. 

Im Moment sind wir nun wieder beim Kinderturnen gelandet: das Kind hat großen Spaß, ich habe meine ungestörten Wochenenden wieder und wegen der geeigneten Sportart machen wir uns später nochmal Gedanken. Vielleicht etwas wo man nicht ganz so viel Laufen muss..wie heißt der Sport den dieser Tiger Woods so erfolgreich ausübt nochmal?


Alles Liebe
 Sabine

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